Seiten

Freitag, 27. Dezember 2013

Montreux

Uuuuund noch ein Weihnachtsmarkt! Josie und ich waren in Montreux am Genfer See, einer Stadt, die u.a. für ihr Jazzfestival, ein Freddie-Mercury-Denkmal und ihr Klima bekannt ist.










Ich mag Montreux. Während man am Ufer zwischen Palmen und Skulpturen flaniert, sieht man gleichzeitig die schneebedeckten Gipfel und Luxushotels auf der anderen Seite, wie auf meinem Titelbild zu erkennen. Und es ist einer dieser Orte, die einfach nach Geld aussehen. Aber - wie immer in der Schweiz - nicht protzig und unsympathisch, sondern so, dass ich mir wünsche, mein Jahr hier möge mir später  wirklich Vorteile bringen.





      Das hier sind Teig-Stränge, die Typisch für den Weihnachtsmarkt
 in Montreux sind. Sie werden frittiert und gezuckert.























Der Weihnachtsmarkt war wirklich sehr, sehr groß. Neben den Ständen an der Promenade gab es z.B. noch eine überdachte Zone und ein Riesenrad. 
Nachdem wir die letzten Geschenke besorgt hatten, waren wir dort natürlich auch noch drauf. 
Am Ende haben wir noch eine Soupe de Chalet gegessen, eins der weniger bekannten Schweizer Gerichte. Ursprünglich wurde dort alles reingepackt, was man im Chalet (das sind die Berghütten) noch so gefunden hat, z.B. Käse, Milch, Kräuter, Brot oder Kartoffeln. Außerdem ist diese Suppe nicht gaaaanz so kalorienreich wie Fondue. Aber fast.
Der Blick vom Riesenrad. 






















Ansonsten hoffe ich, dass ihr alle die Feiertage schön verbracht habt und wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr. 
Eure Toni

Montag, 16. Dezember 2013

Toni war Skifahren

Ich war Skifahren. Zum ersten Mal in meinem Leben, mit 16 Jahren. Nachdem ich eineinhalb Jahrzehnte jeden Winter Berichte über Notärzte in den Alpen gesehen und ich von vielen, vielen Schweizer gehört habe, wie schwierig der Anfang ist. Trotzdem stand ich letzten Sonntag zum ersten Mal auf Skiern. 

Und es war gar nicht so schlimm. Klar, ich bin ein paar mal hingefallen, auf Bäume zugerast, hatte Probleme mit dem Bremsen und habe mich und meine Umwelt gefährdet, aber nachdem ich dann meine erste Piste nach einer Stunde (jemand, der's kann, brauch ungefähr fünf Minuten) geschafft hatte, meinten meine Gasteltern zu mir, dass es wirklich schlimmere Anfänger gibt. Wenn man bedenkt, wie sportlich ich sonst begabt bin, war es wirklich ganz gut und hat mir Spaß gemacht. Mal sehen, wo ich am Ende des Winters stehe.



Außerdem war an meiner Schule der "marché de Noël". Jeder konnte sich eine Gruppe aussuchen und z.B. in der Küche helfen, die Schule dekorieren (nach vier Monaten kann ich mich sogar orientieren) oder etwas anderes machen. 
Ich habe mich für Amnesty International eingeschrieben. Zuerst dachte ich, wir würden den ganzen Tag nur Briefe schreiben, so kam es dann aber nicht. Stattdessen haben wir uns im Rahmen von Rollenspielen Gedanken über die Menschenrechte gemacht, sprachen über Verletzung dieser und haben über die Situation in Europa/der Schweiz gesprochen. Dann gab es doch noch die Briefe (die mussten wir allerdings nur unterschreiben). Am Ende hab ich mich noch mit Informationsmaterial eingedeckt.

Hier noch mal mein Lieblingsspot: 



Ich fand den Tag sehr informativ und ich kann mir nun gut vorstellen, mich mehr für Menschenrechte zu engagieren :)

Liebe Grüße, eure Toni

Dienstag, 3. Dezember 2013

Weihnachtsmarkt in Basel

Erst Bern, jetzt Basel - so langsam lern ich endlich auch die Deutschschweiz kennen :)) 

Am Freitagabend ging es dann aber erstmal nach Fribourg zur Abschiedsfeier von einem der Trimesterschüler. Und es waren wahrscheinlich 90% aller Austauschschüler aus Fribourg sowie Umgebung da und auch der Rest der Romandie war ganz gut vertreten. Ich hab selten so viele Austauschschüler auf einmal gesehen. Ich fand's super, alle mal wieder zu sehen und es war wirklich ein netter Abend. 

Am nächsten Tag ging es dann endlich nach Basel! Josie hatte nämlich ein Sonderangebot der SBB gefunden, mit dem wir in den Nordwesten fahren konnten (ich glaube, das Ticket aller-retour mit Gutscheinen hat weniger gekostet als eine einfache, normale Fahrt). Mit uns gekommen sind noch unsere Brasilianer Henrique und Laura sowie Mara aus Australien. In Basel haben wir dann noch ein paar andere Austauschschüler getroffen, die im deutschsprachigen Teil sind.
Zu denen noch mal kurz: Ich find es wirklich beeindruckend, wie gut die nach einem knappen Jahr Deutsch können. Und diese Mischung aus Schweizerdeutsch und dem jeweiligen Akzent ist wirklich einmalig. Noch was zum Schweizerdeutsch: Eigentlich gibt es das Schweizerdeutsch gar nicht, teilweise könne sich die Deutschschweizer noch nicht mal untereinander verstehen. Irgendwie beruhigend. 

Southern hemisphere! 
Naa, wer findet die drei Schweiz-Hinweise? ;)
Im Zug nach Basel haben wir erstmal ganz entspannt Mittag gegessen. Wir hatten noch Chips vom Vorabend, Salat, Brot und Käse mit (AFS - Another Fat Student). Am Ende haben wir natürlich die ganzen Krümel wieder eingesammelt und die Verpackungen weggeschmissen - nicht das Ihr uns noch für so egoistische YOLO-Jünger haltet wie die Frau neben uns ;).



In Basel angekommen sind wir zum Barfüsserplatz gefahren und von dort aus zum Münster weitergegangen. Der Münster ist eine Kirche und eines der Wahrzeichen von Basel. Und wenn ihr ihn euch vorstellen wollt, denkt am besten an Hogwarts. Danach sind wir noch auf den rechten Turm gestiegen, wo wir dann wieder schön gepicknigt haben.  

















Wieder unten angekommen haben Josie und ich angefangen unsere Gutscheine einzulösen. Neben Raclette und einem Schokoladen-Karabinerhacken gab es auch einen Glühwein gratis. Um ehrlich zu sein hab ich schon besser mit weniger Prozent gehabt, aber ich wollte unbedingt die Tasse haben. Nun ja, jetzt hab ich eine Basel-Weihnachtsmarkt-Tasse und weiß, dass ich einfach an Alkohol kommen kann. 

Jaaaa, darüber freuen sich die Deutschen.










Der Weihnachtsmarkt war wirklich sehr schön. Es gab ausgefallenere Stände (Glühbier), Schweizer Stände (Raclette und Schokolade^^) und die Klassiker à la gebrannte Mandeln, aber z.B. mit den Geschmackssorten Chili und Amaretto. 

Dieses Wochenende war eins dieser fantastischen Austauschschüler-Erlebnisse, nach denen ich mir nicht nur sicher bin, ein schönes Land und eine gute Organisation ausgewählt zu haben, sondern einfach nur glücklich bin, das alles so perfekt geworden ist. 

Viele konnten nicht verstehen, warum ich in ein Nachbarland -und dann noch in ein überwiegend deutschsprachiges- gehe und manchmal hat mich dieses Rumgenörgel wirklich verunsichert, obwohl mir die vielen Vorteile ja bewusst waren. Aber eine andere Deutsche hat es mal so auf den Punkt gebracht: "Der einzige Nachteil der Schweiz ist, dass sie so nah an Deutschland dran ist." Stimmt. Läge die Schweiz im Pazifik, hätte ich mir wahrscheinlich weniger Kommentare anhören dürfen. Und mittlerweile sehe ich das nicht mehr als Nachteil, sondern bin froh, dass ich so einfach zurück kommen kann. 
Durch meine Orga hab ich so viele tolle Menschen kennengelernt, dass ich es selber manchmal nicht fassen kann. Gleichzeitig kann ich mir gar nicht vorstellen, wie es jetzt ohne sie wäre. Wobei die Austauschschüler anderer Organisationen natürlich auch nett sind ;)) Selbst wenn man natürlich nicht mit jedem befreundet seien kann, merke ich immer, wenn wir Austauschschüler zusammen sind, dass man trotz aller Unterschiede ähnlich tickt. 
Auch bin ich total zufrieden damit, für ein Jahr und ohne Unterbrechung gegangen zu sein. Die ersten sind jetzt schon wieder weg - unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Mein erstes Drittel ist rum und einerseits vergeht die Zeit unglaublich schnell, andererseits hab ich mehr erlebt als je zuvor in diesen dreieinhalb Monaten. Bis jetzt gab es kein einziges Wochenende, an dem ich lieber in Deutschland gewesen wäre und ich will noch soooo viel sehen in den nächsten sieben Monaten. Wovon ich euch natürlich weiterhin berichten werden. 

Bis dann! 
Liebe Grüße, eure Toni