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Montag, 27. Januar 2014

Europa? Europa!

Häufig wurde ich gefragt, warum es denn die Schweiz sein soll. Die meisten haben normal gefragt, aber oft ging es auch in die Richtung à la "Muss man dafür nicht raus aus Europa?", "Willst du nicht richtig weg?" bis "Möchtest du gar keine Fremdsprache lernen?" (Diese Kommentare kamen übrigens nicht von anderen Austauschschülern...).

Na ja, auf jeden Fall hab ich einen sehr interessanten Artikel gefunden, der gut zeigt, dass es sich auch lohnt, innerhalb Europas ein ganzes Austauschjahr zu verbringen.
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Den die vielen kleinen Unterschiede in der Denk- und Lebensweise, die man einfach erst durch einen längeren Aufenthalt mitbekommt und versteht, erklären erst, wie es dann zu großen politischen (Stichwort EU) und gesellschaftlichen Differenzen kommt, die viele so nicht erwartet hätten - wir Europäer sind uns doch alle so ähnlich!
Vielleicht liegt gerade darin das Problem, dass es schwierig ist die nicht-offensichtlichen Unterschiede wahrzunehmen, wenn man davon ausgeht, das die Nachbarländer sich total ähneln. 
Okay, während der Zeit kriegt man wahrscheinlich keinen richtigen Kulturschock, aber viele Dinge erwartet man dann doch nicht so.

Deshalb möchte ich jeden, der eine zeitlang im europäischen Ausland leben möchte, dazu ermutigen das zu machen und auf dumme Kommentare zu pfeifen ;)

* Ich möchte noch einmal kurz erwähnen, dass ich es auch wirklich toll finde, wenn man sich in richtig fremde Kulturen traut und möchte das selbst auch noch mal wagen. Es bringt auch nichts, wenn jeder sein Jahr in Europa verbringt, wir alle ganz tolle Europäer sind (das kann man, denke ich, auch ohne Auslandsaufenthalt sein, obwohl es schon hilft), aber es niemanden mehr gibt, der auch die anderen Kontinente kennt.

Sonntag, 26. Januar 2014

Bergfest

Ja, ich melde mich dann pünktlich zur Halbzeit auch mal wieder. In letzter Zeit ist nichts besonderes passiert - deshalb auch keine Einträge - aber von ein paar Kleinigkeiten möchte ich dann doch erzählen.

In der Schule nehme ich jetzt an einem Kurs teil, in der das First Certificate in English (FCE) vorbereitet wird (wobei "First" hier aber nicht für besonders einfach steht, sondern ungefähr dem Niveau B2 entspricht). Ja, also erstmal ist der Kurs eigentlich auf das dritte Jahr ausgerichtet und dann sind natürlich in erster Linie die Leute drin, die sowieso schon ganz gut in Englisch sind. Außerdem machen die schon seit August mit (ich hab den Platz von der Austauschschülerin bekommen, die bis Weihnachten da war) und ich bin etwas aus der Übung gekommen. Aber ich glaube, das wird schon wieder, wenn ich mich anstrenge.

In den Freistunden hab ich angefangen die Aufgaben aus der Chemie-AG zu bearbeiten, weil ich hier nur Physik sowie Bio hab. Ich will Chemie als Leistungskurs wählen und hab ein bisschen Angst, dass ich alles vergesse, wenn ich gar nichts mache. Am Ende des Schuljahres werde ich dann mal versuchen, die Aufgaben der Chemie-Olympiade zu lösen. Eigentlich wollte ich das schon letztes Jahr tun, aber in den Sommerferien war ich zuerst zwei Wochen weg, hatte danach noch zwei Wochen Praktikum und war während der letzten Zeit in Deutschland bzw. den ersten Wochen hier einfach zu aufgeregt, um mich überhaupt auf irgendwas konzentrieren zu können, so dass ich die Aufgaben nicht fertig hatte.

In letzter Zeit lese ich das Buch "La révolution végétarienne" (Die vegetarische Revolution). Ich weiß natürlich, warum ich Vegetarierin bin, aber es schon ganz schön, noch mal die ganzen Zahlen zu wissen. Und das beste daran: Ich kann ein französisches Sachbuch verstehen! Zwar nicht jedes Wort, aber es geht. Vor einem halben Jahr hätte ich nur Bahnhof verstanden.
Außerdem behandeln wir gerade in Französisch das Thema Zeitung. Dazu sollen wir einen Artikel schreiben, der sich mit der Thematik Mensch-Tier auseinandersetzt. Diese werden dann wiederum in einer Ausstellung gezeigt, in der Fotos der letzten traditionellen Schlachterei Payernes zu sehen sind, die vor einem Jahr geschlossen wurde. Wir haben die Fotos in der Klasse schon gesehen. Ehrlich gesagt, wenn man sich einmal mit Tierhaltung etc. etwas auseinander gesetzt hat, schockieren einen die Bilder nicht wirklich und ich frag mich, wie die Reaktion meiner Klasse erst gewesen wäre, wenn wir uns Bilder aus den industriellen Anlagen angeguckt hätten... 
Payerne (ca. 9.000 Einwohner) war nämlich mal die Fleisch-Hauptstadt des Kantons Vaud mit über 25 Schlachtereien. Ein Lehrer meinte auch mal zu mir, dass ich in einer Gegend gelandet bin, in der wirklich viel Fleisch gegessen wird. Stimmt, ich war bis jetzt die einzige Vegetarierin in meiner Klasse.

Nächsten Dienstag geht es übrigens mit der Schule einen Tag Skifahren. Ich freu mich schon :)) Am Anfang ist es zwar ziemlich hart, aber jetzt schaff ich es manchmal, eine Piste runterzufahren ohne mich auf die Klappe zu legen.

Liebe Grüße, 
Toni

Freitag, 3. Januar 2014

Gruyère

Die Zeit zwischen den Feiertagen habe ich genutzt, um mir mal das Touristendörfchen Gruyère anzugucken.


Wahrscheinlich habt ihr den Namen schon mal gehört, denn auch der Käse von dort heißt so. Und für den gibt es sogar ein eigenes Museum, in dem man sich auch die Produktion ansehen kann. Davor wird noch ein gezeigt, wie die Kühe leben und es gibt etwas Probekäse^^.

Anschließend sind wir zum Schloss gegangen. Zuerst haben wir einen Film gesehen, der die Legenden um das Schloss und seine Herrscher erzählt hat, aber wer jetzt wen ermordet und wen geliebt hat, weiß ich schon lange nicht mehr. 
Dann haben wir uns das Schloss angeguckt. Es war ganz interessant, aber auch nichts sooo besonderes. Erwähnenswert ist dafür, dass es einige Säle mit irrealer Kunst gab, die teilweise auch das Schloss abbildeten. Daneben fand gerade eine Krippen-Ausstellung statt.


Dieser Flügel wurde ursprünglich für Franz Liszt gebaut.
Danach sind wir in das HR-Giger-Café, dass zu dem gleichnamigen Museum gehört, gegangen. Hansruedi Giger ist ein Schweizer Künstler, der für die Figuren im Film "Alien" verantwortlich war und dafür einen Oscar erhalten hat. 
In das Museum sind wir dann nicht mehr gegangen, sondern in die benachbarte Tibet-Ausstellung. Die ist wiederum in einer (ehemaligen?) Kirche untergebracht, was aber ganz gut zu der meditativen Stimmung passt.



Am Abend sind wir dann noch in Fribourg ausgegangen und ein bisschen Feiern gewesen.

Ansonsten sollte ich jetzt eigentlich mein Geschichts-Referat vorbereiten, aber meine Motivation, Information über James Cook zu suchen und auf Französisch aufzuschreiben sind eher gering... Na ja, wenigstens haben wir noch Zeit bis Februar. Ansonsten stehen noch einige Klassenarbeiten an, die auch bewertet werden, aber meine Noten hier zählen nicht wirklich. 

Außerdem ist in drei Wochen schon die erste Hälfte rum O.O Vom Schuljahr 13/14 ist nur noch die 14 übrig und die "Oldies", die Austauschschüler, die letzten März angekommen sind, fliegen in zwei Wochen wieder in ihre Heimatländer... Krass. 

Also, ich wünsche euch ein Bonne Année und genießt die erste Hälfte, denn in der zweiten bin ich schon wieder da ;)
Eure Toni