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Dienstag, 3. Dezember 2013

Weihnachtsmarkt in Basel

Erst Bern, jetzt Basel - so langsam lern ich endlich auch die Deutschschweiz kennen :)) 

Am Freitagabend ging es dann aber erstmal nach Fribourg zur Abschiedsfeier von einem der Trimesterschüler. Und es waren wahrscheinlich 90% aller Austauschschüler aus Fribourg sowie Umgebung da und auch der Rest der Romandie war ganz gut vertreten. Ich hab selten so viele Austauschschüler auf einmal gesehen. Ich fand's super, alle mal wieder zu sehen und es war wirklich ein netter Abend. 

Am nächsten Tag ging es dann endlich nach Basel! Josie hatte nämlich ein Sonderangebot der SBB gefunden, mit dem wir in den Nordwesten fahren konnten (ich glaube, das Ticket aller-retour mit Gutscheinen hat weniger gekostet als eine einfache, normale Fahrt). Mit uns gekommen sind noch unsere Brasilianer Henrique und Laura sowie Mara aus Australien. In Basel haben wir dann noch ein paar andere Austauschschüler getroffen, die im deutschsprachigen Teil sind.
Zu denen noch mal kurz: Ich find es wirklich beeindruckend, wie gut die nach einem knappen Jahr Deutsch können. Und diese Mischung aus Schweizerdeutsch und dem jeweiligen Akzent ist wirklich einmalig. Noch was zum Schweizerdeutsch: Eigentlich gibt es das Schweizerdeutsch gar nicht, teilweise könne sich die Deutschschweizer noch nicht mal untereinander verstehen. Irgendwie beruhigend. 

Southern hemisphere! 
Naa, wer findet die drei Schweiz-Hinweise? ;)
Im Zug nach Basel haben wir erstmal ganz entspannt Mittag gegessen. Wir hatten noch Chips vom Vorabend, Salat, Brot und Käse mit (AFS - Another Fat Student). Am Ende haben wir natürlich die ganzen Krümel wieder eingesammelt und die Verpackungen weggeschmissen - nicht das Ihr uns noch für so egoistische YOLO-Jünger haltet wie die Frau neben uns ;).



In Basel angekommen sind wir zum Barfüsserplatz gefahren und von dort aus zum Münster weitergegangen. Der Münster ist eine Kirche und eines der Wahrzeichen von Basel. Und wenn ihr ihn euch vorstellen wollt, denkt am besten an Hogwarts. Danach sind wir noch auf den rechten Turm gestiegen, wo wir dann wieder schön gepicknigt haben.  

















Wieder unten angekommen haben Josie und ich angefangen unsere Gutscheine einzulösen. Neben Raclette und einem Schokoladen-Karabinerhacken gab es auch einen Glühwein gratis. Um ehrlich zu sein hab ich schon besser mit weniger Prozent gehabt, aber ich wollte unbedingt die Tasse haben. Nun ja, jetzt hab ich eine Basel-Weihnachtsmarkt-Tasse und weiß, dass ich einfach an Alkohol kommen kann. 

Jaaaa, darüber freuen sich die Deutschen.










Der Weihnachtsmarkt war wirklich sehr schön. Es gab ausgefallenere Stände (Glühbier), Schweizer Stände (Raclette und Schokolade^^) und die Klassiker à la gebrannte Mandeln, aber z.B. mit den Geschmackssorten Chili und Amaretto. 

Dieses Wochenende war eins dieser fantastischen Austauschschüler-Erlebnisse, nach denen ich mir nicht nur sicher bin, ein schönes Land und eine gute Organisation ausgewählt zu haben, sondern einfach nur glücklich bin, das alles so perfekt geworden ist. 

Viele konnten nicht verstehen, warum ich in ein Nachbarland -und dann noch in ein überwiegend deutschsprachiges- gehe und manchmal hat mich dieses Rumgenörgel wirklich verunsichert, obwohl mir die vielen Vorteile ja bewusst waren. Aber eine andere Deutsche hat es mal so auf den Punkt gebracht: "Der einzige Nachteil der Schweiz ist, dass sie so nah an Deutschland dran ist." Stimmt. Läge die Schweiz im Pazifik, hätte ich mir wahrscheinlich weniger Kommentare anhören dürfen. Und mittlerweile sehe ich das nicht mehr als Nachteil, sondern bin froh, dass ich so einfach zurück kommen kann. 
Durch meine Orga hab ich so viele tolle Menschen kennengelernt, dass ich es selber manchmal nicht fassen kann. Gleichzeitig kann ich mir gar nicht vorstellen, wie es jetzt ohne sie wäre. Wobei die Austauschschüler anderer Organisationen natürlich auch nett sind ;)) Selbst wenn man natürlich nicht mit jedem befreundet seien kann, merke ich immer, wenn wir Austauschschüler zusammen sind, dass man trotz aller Unterschiede ähnlich tickt. 
Auch bin ich total zufrieden damit, für ein Jahr und ohne Unterbrechung gegangen zu sein. Die ersten sind jetzt schon wieder weg - unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Mein erstes Drittel ist rum und einerseits vergeht die Zeit unglaublich schnell, andererseits hab ich mehr erlebt als je zuvor in diesen dreieinhalb Monaten. Bis jetzt gab es kein einziges Wochenende, an dem ich lieber in Deutschland gewesen wäre und ich will noch soooo viel sehen in den nächsten sieben Monaten. Wovon ich euch natürlich weiterhin berichten werden. 

Bis dann! 
Liebe Grüße, eure Toni

2 Kommentare:

  1. Naa du,
    mein Gott, das hört sich ja alles wirklich spannend an. Was du schon alles erlebt hast und wo du rumgekommen bist! Interessante Berichte und schöne Fotos,
    tut mir Leid, dass ich nicht schon früher kommentiert habe.
    Ich bin einfach unglaublich neidisch auf den Käse und Fondue, und Schokolade. Da können die Chinesen wahrhaftig nicht mithalten.
    Und dazu, dass der einzige Nachteil ist, dass die Schweiz nicht weit genug weg ist: Was bedeutet denn Entfernung, wenn man in einem anderen Land ist? Man fühlt sich doch schon fremd, wenn man in Deutschland seine Verwandten besucht und eineinhalb Stunden von Zuhause in einer fremden Stadt, einem fremden Haus, einem fremden Bett liegt und daran denkt, wie es sich im eigenen Zimmer anfühlt.
    Solche Erlebnisse haben meiner Meinung nach kaum etwas mit Entfernung zu tun. Vielleicht sind Kulturen noch ein wenig entfernter, wenn man um die halbe Erdkugel reist, aber heutzutage ist alles so international, ich laufe in eine Mall und sehe keinen Unterschied. Ob jetzt China oder die Schweiz, ein Austauschjahr ist ein Austauschjahr.
    Das sollen die Leute, die meckern mal für sich erleben und dann den Mund aufmachen.
    Ich freue mich jedenfalls für dich, dass es dir so gut geht und du schon so viele tolle Leute kennengelernt hast.

    Alles Liebe,
    Lilo

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    1. Du hast absolut Recht! Ich kannte niemanden, als ich hier angekommen bin und Unterschiede gibt es auch, wenn man "nur" im Nachbarland ist. Klar, die offensichtlichen bemerkt man sofort, aber es gibt genauso verschiedene Mentalitäten, mit denen man gar nicht rechnet und später umso erschrockener ist, weil man einfach wie zuhause weitermacht und keine Ahnung hat, dass das eine ganz andere Wirkung hat, als man es gewohnt ist.
      Außerdem gibt es wirklich Momente, in denen man sich fremd fühlt, z.B. wenn ich an einem Plakat von der Schweizer Volkspartei (eher rechts) vorbeigehe, auf dem "Stoppt die Masseneinwanderung" steht. Darauf stapfen klobige, schwarze Springerstiefel in die Schweiz. Klar, ich bin nur Austauschschülerin für ein Jahr, aber toll fühlt sich das nicht an.

      Bei der Länderwahl kann man es sowieso niemandem Recht machen: Europa ist zu nah, USA zu Mainstream, Asien zu exotisch und mit anderen Sprachen kann man sowieso nichts anfangen. Überhaupt: Englisch ist total einfach, Franze wurde als Weltsprache längst von Spanisch abgelöst, das kann man aber nicht so gut ins Abi einbringen, Chinesischsprecher hocken nur in Fabriken und mit allen anderen kann man ja das ach-so-einfache Englisch sprechen.
      Interessanterweise kommt sowas nie von Leuten die wirklich weggehen. In meinem Fall gab's immer noch "also wenn ich weggehen WÜRDE, dann richtig" dazu. Z.B. nach dem Abi ein Jahr Australien mit den besten Freunden...
      Hoffentlich lesen das nur andere Austauschschüler ;D

      Liebe Grüße zurück,
      Toni

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